Wie sind Sie auf das BBW Leipzig gekommen?
Als die heiße Phase begann, wollte mich die Agentur für Arbeit zunächst ins weit entfernte Saarland an ein BBW vermitteln, weil ich unbedingt Mediengestalter werden wollte. Glücklicherweise wusste ich vom BBW Leipzig, wo auch ein paar meiner Mitschüler*innen hinwollten, und als ich diese Option ins Spiel brachte, ging eigentlich alles ganz schnell.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Ausbildung?
Das war eine spannende Zeit. Die Ausbildung habe ich im Nachhinein betrachtet, ziemlich genossen. Die Zeit hat mich sehr geprägt. Es gab so viele Möglichkeiten, die uns angeboten wurden. Und es war sehr schön zu erleben, wie Menschen, egal, welches Handicap sie haben, sich verständigen und verstehen können. Am Anfang mit Händen und Füßen und irgendwann spricht man eine gemeinsame Sprache. Unter dem Strich würde ich sagen, dass wir eine tolle Zeit hatten.
Welche Vorteile hat die Ausbildung am BBW aus Ihrer Sicht?
Der Vorteil des BBW Leipzigs lag darin, dass wir uns jeder Zeit Unterstützung holen konnten. In einem normalen Betrieb sind solche Hilfsangebote eher rar. Mit etwas Abstand habe ich bemerkt, dass wir eigentlich die beste Grundlage, die beste Ausbildung erhielten. Zum Teil mit Vorsprung auch gegenüber der regulären Arbeitswelt. Denn im Vergleich mit anderen Lehrlingen in Firmen hatten wir zum Beispiel keinen Auftragsdruck. Wir konnten sehr viel mehr üben und uns ausprobieren.
Wie ging es dann weiter?
Ich bin sehr froh, dass ich nach der Ausbildung schnell in Leipzig Fuß gefasst und einen guten Job bekommen habe. Als Mediengestalter gibt es ja immer noch zig Möglichkeiten, wo man später arbeiten kann. Ich bin heute immer noch in der Branche tätig und kann nach wie vor auf mein Wissen von damals zurückgreifen. Natürlich hat sich nach 12 Jahren in der Medienwelt vieles verändert. Ich bin mittlerweile als Webdesigner und IT-Supporter überwiegend im Internet unterwegs. Außerdem beschäftige ich mich aktuell sehr mit der Materie Podcast, was für Hörgeschädigte leider nicht immer so gut geeignet ist. Wichtig ist aber, dass man nicht stehen bleibt, denn gerade in der Medienwelt werden immer neue Möglichkeiten eröffnet und man muss sich zum Teil auch behaupten.
Neben der Ausbildung haben Sie sich auch im Freizeitbereich engagiert. Was haben Sie da gemacht?
Ich habe mich im Freizeithaus engagiert. Für mich war das Freizeithaus immer ein zentraler Punkt. Ich erinnere mich noch sehr gerne an die Discos, Themenabende, Kochveranstaltungen oder Grillabende. Ich war Mitglied im Clubrat und brachte mit einigen Freund*innen die Lehrlingszeitung „Konfus“ raus. Später folgte dann das Freizeithaus-TV. Mit der Zeitung haben wir einige spannende Projekte ins Leben gerufen, unter anderem die zweimal im Jahr stattfindende Pokernacht oder den Abschlussball und natürlich auch die London-Reise. Die Lehrlingszeitung habe ich sogar nach meinem Ausbildungsabschluss einige Jahre ehrenamtlich weiter geleitet. Dass ich Teil eines tollen Teams sein durfte, ist ebenfalls etwas, woran ich mich gerne einmal erinnere. Danke dafür!
Tipp für die Auzubildenden des BBW
"Nutzt einfach die Zeit im BBW, probiert euch aus, nutzt die Praktika zum Kennenlernen von verschiedenen Fachrichtungen und findet so das Beste für euch.
Und wenn ich noch einen letzten Tipp geben darf, was die Freizeitgestaltung angeht: Bringt euch ein, erschafft etwas, woran ihr euch, zusammen mit vielen anderen gerne zurückerinnert."
Kevin Voitel
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