12.05.2021

Politiker besuchen die Diakonie am Thonberg

Dr. Dietmar Bartsch, Mitglied des Deutschen Bundestages, und sein Leipziger Kollege Sören Pellmann (MdB) und William Rambow, Stadtrat in Leipzig und Sprecher für Kinder und Jugend, besuchten am Mittwoch die Diakonie am Thonberg, Werkstatt für Menschen mit Behinderungen der BBW-Leipzig-Gruppe.

Themen waren u.a. die berufliche Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen und das modulare Qualifizierungsangebot PRAXISBAUSTEIN. Die zertifizierte Leistungsfeststellung in vereinzelten Bereichen wie „Küche & Service“ bietet möglichen Arbeitgeber*innen Informationen zur individuellen Leistungsfähigkeit und den Teilnehmenden die Chance auf einen geeigneten Arbeitsplatz im allgemeinen Arbeitsmarkt.

Seit 11. Januar 2021 absolvieren zum Beispiel Nicki Liermann, Natalie Grotherr und Maureen Carcione ihren PRAXISBAUSTEIN im Praxisfeld „Küche & Service“ in der Backstube der WENDL GmbH Bäckerei & Konditorei. Teilnehmerin Natalie Grotherr ist sehr stolz und froh über diese Chance: „Ich finde es dort gut, ich mag die abwechselnden Tätigkeiten, dass man immer etwas Neues lernt. Ich möchte selbst meine Grenzen herausfinden und schauen, was ich kann und was nicht. In der ersten Woche habe ich gedacht, das schaffe ich niemals. Jetzt bin ich stolz, dass ich das kann. Ich habe mehr Kraft bekommen und schon verschiedene Techniken erlernt, wie es einfacher geht. Wie man die Bleche richtig trägt, verschiedene Geräte bedient. Ich erzähle zuhause immer, was ich gemacht habe und kann dies auch zeigen. Wir gehen am Wochenende immer in eine WENDL-Filiale und dann zeige ich: Das haben wir gemacht.“

Dass eine berufliche Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt auch möglich ist, zeigt die Geschichte von Matthias Finke. Die Werkstatt hat es dem 41-Jährigen ermöglicht, seine Leistungsfähigkeit wiederzugewinnen und weiterzuentwickeln.

Zum Artikel

Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen wird herausgefunden, welche Fähigkeiten und Kompetenzen bereits vorhanden sind und welche durch spezielle Angebote erworben und ausgebaut werden können. Die Teilnehmer*innen lernen den Betrieb, die verschiedenen Arbeitsplätze und Berufsfelder kennen. Sie zeigen ihre Fähigkeiten und absolvieren unterschiedliche Tests. Es werden erste arbeitsbezogene Perspektiven entwickelt und ein individueller beruflicher Eingliederungsplan erstellt. Darin werden die Kompetenzen der behinderten Menschen aufgenommen und Ziele für den anschließenden Bildungs- und Förderprozess formuliert.

Bei einem Rundgang wurde auch die Abteilung Förderung & Betreuung besucht. In diesem Bereich für schwerstmehrfach behinderte Menschen ist eine Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt in der Regel nicht möglich.

„Menschen mit hohem und komplexem Hilfebedarf brauchen andere und individualisierte Angebote beruflicher Bildung und vielschichtiger Tagesstruktur. Durch Teilhabe am Arbeitsleben werden gerade hier Erfahrungen gemacht, dass jeder Mensch produktiv sein kann. Daher müssen diese Angebote in den Förder- und Betreuungsgruppen so gestaltet und geeignet sein, dass das Recht auf „Arbeit & Beschäftigung“ gemäß UN-BRK (Art. 27) einzulösen möglich ist“, so Tobias Schmidt, Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe.

Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag Dr. Dietmar Bartsch fügt hinzu: „Noch immer haben es Menschen mit Behinderung schwerer auf dem Arbeitsmarkt, Fuß zu fassen. Allerdings sind sie genauso ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft und dürfen nicht vom Arbeitsleben ausgeschlossen sein. Mit dem hier verfolgten Ansatz wird der von der LINKEN geforderte Umbau zu einem inklusiven, menschenrechtskonformen Arbeitsmarkt vorgelebt.“

Der Leipziger Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag Sören Pellmann ergänzt: „Solange verschiedene Instrumente wie die Erhöhung der Ausgleichsabgabe oder andere Anreize für einen inklusiven Arbeitsmarkt nicht umgesetzt werden, ist es umso wichtiger, dass Leuchtturmprojekte wie diese positiv wirken. Hier wird sichtbar, dass Inklusion einen Betrieb bereichert und kein Stein am Bein des Unternehmens ist“.

Gruppenfoto v.l.: v.l. Herr William Rambow (Stadtrat und Sprecher für Kinder und Jugend), Frau Claudia Kittler (Fachberaterin Berufliche Integration – im Bereich Menschen mit geistiger Behinderung), Herrn Sören Pellmann (Leipziger Bundestagsabgeordneter und Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag), Herrn Christoph Schnabel (Bereichsleiter für den Bereich - Menschen mit geistiger Behinderung), Herr Dr. Dietmar Bartsch (Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Bundestag), Tobias Schmidt (Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe), Christine Heuer (Leiterin Unternehmenskommunikation der BBW-Leipzig-Gruppe)

Kontakt zu uns

Christine Heuer

Christine Heuer

Leiter*in Unternehmenskommunikation

Tel. (0341) 41 37-789
presse@bbw-leipzig.de

Diskussion in der Diakonie am Thonberg: Tobias Schmidt und Dr. Dietmar Bartsch
v.l. Herr William Rambow, Stadtrat und Sprecher für Kinder und Jugend, Frau Claudia Kittler, Fachberaterin Berufliche Integration – im Bereich Menschen mit geistiger Behinderung, Herrn Sören Pellmann, Leipziger Bundestagsabgeordneter und Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, Herrn Christoph Schnabel, Bereichsleiter für den Bereich - Menschen mit geistiger Behinderung, Herr Dr. Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der LINKEN im Bundestag, Tobias Schmidt Hauptgeschäftsführer der BBW-Leipzig-Gruppe, Christine Heuer Leiterin Unternehmenskommunikation der BBW-Leipzig-Gruppe
offene
Stellen